Wie wir Schwedisch lernen


Marvin hat während seines Studiums, also so vor 9 Jahren das erste mal Schwedisch gelernt. Allerdings nur 1 Semester lang, das hat aber gereicht um mich auf die Idee für einen ersten Schweden Urlaub zu bringen 😉. Ich selber habe dann vor circa 3 Jahren angefangen Schwedisch mit Babbel zu lernen. Damals habe ich das mehr zum Spaß gemacht. Schon mit dem Hintergedanken, dass ich das gebrauchen könnte sollten wir tatsächlich auswandern. Ich musste Marvin aber versprechen mich nicht in die Idee nach Schweden auszuwandern reinzusteigern. Was wir in den letzten Jahren nämlich gelernt haben ist, dass es unsinnig ist Pläne zu konkret und zu weit in die Zukunft zu machen.

Aber zurück zu Babbel. Das ist ein Unternehmen aus Berlin und ursprünglich war, soweit ich mich erinnere, deren Plan, dass sich Menschen mit unterschiedlichen Muttersprachen gegenseitig die jeweils andere Sprache beibringen irgendwie. Mit einer App. Das hat dann nicht so funktioniert und seit dem gibt es einfach Sprachkurse für die man bezahlt. Und man trägt selber halt nichts bei außer Geld. Man kann die Sprachkurse im Browser machen, aber gemacht ist das ganze um es als App auf dem Smartphone zu benutzen.

Babbel kostet Geld, man kann Abos abschließen für unterschiedliche Zeiträume. Ich habe es zwei Jahre hintereinander geschafft ein Ganzjahresabo für den Preis eines Halbjahresabos abzuschließen. Man muss die Abos kündigen, die verlängern sich ansonsten.

Die Inhalte bei Babbel sind in Kategorien aufgeteilt. Jede Kategorie hat dann Kurse und jeder Kurs hat einzelne Lektionen. Die Lektionen dauern so zwischen 5 und 30 Minuten und man weiß vorher leider nicht wie lange die nächste Lektion dauern wird. Die Kurse, die ich im ersten Jahr geschafft habe waren super. Das waren die neueren. Die sind alle ein bisschen unterschiedlich aufgebaut und es gibt verschiedene Arten wie man Wortschatz und Vokabeln lernt. Mal spricht man, mal schreibt man, mal wählt man aus verschiedenen Antworten aus, mal werden nur Dinge erklärt. Toll ist auch, dass die Kurse wirklich für deutsche Muttersprachler konzipiert sind. Das heißt man muss nicht erst aus dem Englischen oder so umdenken wie bei Duolingo, wenn es zum Beispiel ähnliche Grammatikregeln im Schwedischen wie im Deutschen gibt. Im Schwedischen gibt es zum Beispiel auch Adverbien. Einem Engländer muss man das nicht erklären, einem Deutschen aber schon. Einem Deutschen muss man auch erklären, dass man sich im Schwedischen nicht siezt. Dann gibt es bei Babbel noch den ‘Wiederhol-Manager’ mit dem man gelernte Vokabeln wiederholt und der auch noch funktioniert, wenn das Abo abgelaufen ist, man hat dann nur keinen Zugriff mehr auf die Kurse. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Vokabeln damit zu wiederholen. Ich schreibe am liebsten die schwedische Übersetzung. Die Abstände bis die Vokabel beim näcsten Mal abgefragt wird verlängern oder verkürzt sich dann je nachdem ob man die Vokabel richtig geschrieben hat oder nicht.

Was mir bei Babbel nicht gefallen hat waren die alten Kurse, die man machen konnte nachdem man die schönen neuen durch hatte. Bei mir war das nach einem Jahr der Fall. Die alten Kurse sind immer nach dem gleichen Schema aufgebaut und dienen anscheinend nur dazu den Wortschatz zu erweitern. Im ersten Jahr gab es richtig gute Grammatik Lektionen, auch Zeiten, Präpositionen all den Kram hat man gelernt. Das zweite Jahr würde ich mir also das nächste Mal schenken. Es kommen zwar auch immer mal wieder ganz neue Lektionen dazu, das war während der 2 Jahre aber viel zu selten.

Dann ist die App echt verbuggt. Stürzt ab, dann lassen sich manchmal Vokabeln nicht wiederholen, oder man hat gerade 10 Vokabel wiederholt und muss die dann nochmal wiederholen. Die App hängt einfach mitten im Kurs. Und es gibt keine Möglichkeit die Bugs direkt per Mail zu melden und die App wurde auch im Laufe der Zeit nicht besser. Einmal habe ich mich beim Service-Team gemeldet und den Fehler sollte ich dann beheben indem ich die Daten der App lösche und neu installiere. Der Fehler ist damit natürlich nicht behoben.

Außerdem ist der Wiederhol-Manage manchmal extrem frustrierend. Es gibt Tage da soll man über 100 Vokabeln wiederholen und am nächsten gibt es 3. Babbel wirbt mit dem ‘intelligenten’ Wiederhol-Manager, ich fand den aber insgesamt ziemlich dumm! 😉

Und wo wir gerade bei Apps sind mache ich weiter mit Duolingo. Marvin hat damit vor circa 2 Jahren angefangen. Als ich mit Babbel gestartet habe gab es die App noch nicht. Duolingo kann man umsonst herunterladen und wenn man ein Handy ohne Add Blocker hat sieht man wohl Werbung. Man kann eine Pro-Version bekommen, die ist dann ohne Werbung. Die Duolingo App ist meilenweit besser von der Usability als die Babbel App. Aber so richtig Schwedisch lernt man damit meiner Meinung nach nicht. Es wird einfach nichts erklärt. Man muss Sätze und Wörter übersetzen. Und es gibt auch Lektionen die gruppiert sind und unterschiedliche Level haben. Ich hatte die Lektionen in einem halben oder dreiviertel Jahr durch und wiederhole jetzt nur noch. Warum sich ein Satz wie zusammensetzt oder wie im Allgemeinem zum Beispiel die Zeiten gebildet werden wird bei Duolingo nicht erklärt. Und man muss Englisch können, denn man kann nur von Englisch zu Schwedisch lernen. Was ich bei Duolingo aber gelernt habe sind Ausdrucksweisen und eine Menge Vokabeln. Und man kann Punkte und Trophäen bekommen. Damit kann man dann verschiedene Dinge ‘kaufen’. Dem Maskottchen neue Klamotten und so. Und wenn man jeden Tag seine Punktzahl erreicht, dann zählt Duolingo mit wie viele Tage man das schon macht. Mich persönlich motiviert sowas und das macht es mir etwas einfacher täglicher mit der App zu lernen. Ich denke aber grundsätzlich, dass man Vorwissen haben muss um mit Duolingo etwas zu lernen. Dann ist es aber eine nette Spielerei und genug Schwedisch für den nächsten Urlaub lernt man damit vielleicht auch.

Dann haben Marvin und ich gemeinsam an einem Schwedisch Kurs der vhs Bruchsal teilgenommen. Da sind wir nach der Hälfte der Termine nicht mehr hingegangen, weil wir mit den Lehrmethoden des Kursleiters nicht klar kamen, sagen wir mal. Das hat uns echt nicht weiter gebracht und war insgesamt frustrierend. Bei so vhs Kursen steht und fällt halt alles mit dem Kursleiter. Das kann super sein, aber auch mies. Das haben wir gemerkt als wir vor 3 Wochen einen B1-Konversationskurs bei der vhs Karlsruhe gestartet haben. Absolutes Kontrastprogramm zu Bruchsal. Leider gefällt es unserer Tochter nicht den Kurs in Ruhe zu ertragen oder gar zu schlafen, so dass Marvin jetzt alleine geht. Wenn es also Kurse in eurer Nähe gibt, dann gebt nicht nach dem ersten auf 😉

Und dann haben wir bevor wir die echten schwedische Nachrichten gehört und gesehen haben ‘Radio Sweden på lätt svenska’ gehört. Also Schwedische News in einfachem Schwedisch. Das ist wirklich ganz nett und man wird ganz schnell besser im Verstehen.

Und wir gucken Serien auf Schwedisch mit schwedischen Untertiteln. Da gibt es wirklich gute Sachen, wenn man mal etwas sucht. Da schreibe ich aber mal einen separaten Blogpost zu, sonst artet das hier aus!

Und ihr? Wie lernt ihr Schwedisch oder andere Fremdsprachen? Habt ihr noch Tipps oder Fragen? Dann schreibt uns doch einen Kommentar oder eine Mail 🙂

Kommentare

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