Abschluss eines Umzugs


Januar 2020 haben wir unseren Umzug nach Schweden angetreten, aber abschließen konnten wir ihn erst diese Woche so richtig. Der Plan war damals den Anhänger, den ich von meinem Vater geliehen hatte, innerhalb von ein paar Monaten wieder zurück nach Deutschland zu bringen. Auf dem Rückweg sollte dann unser kleiner Wohnwagen mitfolgen, in dem wir auch noch eine ganze Menge Sachen gelagert hatten bspw. unsere Fahrräder. Doch dann kam es natürlich vollkommen anders. Nur zwei Monate nachdem wir in Schweden angekommen waren, hieß es für mich von zu Hause aus zu arbeiten (auch wenn wir da noch gar kein richtiges zu Hause hatten) und an Reisen war so schnell nicht zu denken. Bisher war es recht kompliziert zwischen Deutschland und Schweden zu reisen (vor allem Richtung Deutschland), aber jetzt wo wir voll geimpft sind, können wir wieder reisen ohne dass sich täglich ändernde Regeln dazwischen funken.

Also habe ich mich nach ca. 18 Monaten in Schweden das erste Mal wieder Richtung Deutschland begeben um den Anhänger zurück zu bringen. Wegen Zeitmangel und anderer Umstände haben Katharina und ich uns entschieden, dass ich alleine fahre und wir keinen längeren Aufenthalt daraus machen. Die Stena Line Fähre zwischen Göteborg und Kiel habe ich schon beim ursprünglichen Umzug schätzen gelernt, also wollte ich die auch dieses Mal wieder nehmen. Das sollte mir auch den Grenzübertritt nach Dänemark ersparen. Sonntag Nachmittag stand ich also mit Auto und Anhänger am Tysklandsterminalen in Göteborg um auf die Fähre zu kommen. Nach der ganzen Zeit war ich doch etwas nervös, vor allem ob auch alles mit dem Impfnachweis (hier Covidbevis genannt) klappt. Zu meiner Überraschung wurde aber nur kurz mein Pass kontrolliert und ich konnte mich auf die Fähre begeben, den Covidbevis wollte keiner sehen.

Auf der Fähre waren scheinbar recht viele Deutsche auf dem Rückweg aus dem Urlaub. Deutsche und Schweden konnte man relativ gut auseinanderhalten: tendenziell haben die Deutschen Masken auf, Schweden nicht. Die Masken waren auf dem gesamten Schiff optional und ansonsten von einer kurzen Durchsage und ein paar Markierungen auf dem Boden absieht, fühlte es sich fast schon wieder “normal” an. Ich wollte trotzdem etwas vorsichtiger sein und habe mir lieber etwas zum Abendessen von zu Hause mitgenommen, das Frühstücksbuffet habe ich aber mitgebucht.

An das Schifffahren könnte ich mich gewöhnen. Ich hatte erst eine Kabine ohne Fenster gebucht, aber unsere Nachbarin fand das ganz schlimm und hat mich überredet umzubuchen. 😀 Das habe ich nicht bereut und der Preisunterschied ist bei dem, was ich dieses Mal bei meiner kurzfristigen Buchung bezahlt habe kaum ins Gewicht Gefallen… Für beide Strecken habe ich mit zweimal Frühstück und einem Abendessen ca. 750€ bezahlt. Wenn man zeitlich flexibler ist und frühzeitiger bucht, kann man teilweise mit der Hälfte wegkommen.

In Deutschland angekommen, ging alles ohne größere Überraschungen. Im Vergleich zu Schweden gibt es natürlich deutlich mehr Verkehr und auf meinem Weg Richtung Borken durfte ich seit langem mal wieder im Stau stehen, weil ein LKW in der Baustelle auf der A1 liegen geblieben war. Ansonsten ging die Fahrt aber reibungslos und mit etwas Verspätung kam ich also bei unserem Wohnwagen an, wo meine Eltern warteten. Die hatten uns übrigens im August per Flug in Schweden besucht, was schneller und günstiger geht, wenn man nicht gerade Anhänger transportieren muss. Zusammen mit meinen Eltern habe ich dann den Anhänger abgestellt, zwischengelagerte Sachen in Auto und Wohnwagen eingeräumt und nach einem Abendessen war der Tag dann auch schon vorbei.

Als ich mich dann am nächsten Morgen auf den Weg machte, gab es doch noch eine negative Überraschung: die Bremsen vom Wohnwagen schleifen und werden heiß. Mein Vater hatte sich darum gekümmert, dass der Wohnwagen nach der langen Standzeit über den TÜV kommt. Dabei musste sogar noch der Dämpfer der Auflaufbremse gewechselt werden. TÜV hat der Wohnwagen bekommen, jedoch ist dabei niemandem aufgefallen, dass die Bremsen sich nach einer Bremsung nicht richtig lösen. Leider kam mir die stressige Situation auf einem Autobahnparkplatz zu stehen und nicht so richtig zu wissen wir man weiter machen sollen schon viel zu bekannt vor. Ich fand heraus, dass man die Bremsen manuell mit dem Bremshebel lösen kann und entschied mich weiterzufahren. Ich habe es einfach den kompletten Weg versucht zu vermeiden zu bremsen… Gelegentlich musste ich dann auf den nächsten Parkplatz fahren um die Bremsen wieder vollständig zu lösen, bis Hamburg hat das sogar ohne größeren Stress geklappt. Zwar war ich dadurch deutlich langsamer als geplant (ich habe mich hinter LKWs gehangen anstatt die 100er Zulassung auszunutzen), aber ich war immerhin frühzeitig losgefahren.

Gestresst und müde kam ich in Kiel an und ich merkte wie der Stress von mir abfiel sobald ich die Fähre sah. Auf dem Weg auf die Fähre wurde dieses Mal sogar nicht nur mein Pass sondern auch mein Covidbevis geprüft. Um ehrlich zu sein, fühlte es sich dann beim Abendessen sicher an zu wissen, dass alle auf der Fähre entweder geimpft, genesen oder getestet sind.

In der Nacht habe ich dann so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr. Die Reise im Hinterkopf zu haben hatte mich anscheinend schon in den Tagen vorher mehr gestresst, als mir bewusst war. In Göteborg angekommen, hatte ich auf jeden Fall ein ganz positives Gefühl von “endlich wieder zu Hause” und das restliche Stück nach Sandhult verlief dann auch schön unspektakulär.

Ich muss sagen, auch wenn es ein anstrengender und teurer Spaß war, bin ich jetzt einfach froh den Umzug nach 18 Monaten abgeschlossen zu haben! 😊

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