Der Umzug - Teil 1: Einpacken
Zuallererst: wir sind nun in Schweden und wir sind gut angekommen (auch die Linzer Torte, danke Werner! 😀). Wir wollen unseren Umzug aber noch einmal rekapitulieren. Es sind ein paar Dinge nicht so gelaufen wie geplant, vielleicht kann ja mal jemand von unseren Fehlern lernen. Hier also die ganze Geschichte.
Wir hatten uns früh entschieden den Umzug selber zu machen. Wir haben ein Umzugsunternehmen angefragt und das hatte uns die stolze Summe von 12.000€ genannt. So viel sind unsere Möbel nicht wert gewesen und wir beschlossen die zu verkaufen. Wenn man dann am Ende nur noch Kartons hat, ist ja alles ganz einfach (dazu später mehr). Wir größtenteils über eBay Kleinanzeigen verkauft und das ging erstaunlich gut. Es waren natürlich einige Anfragen à la “was letzte Preis?” und “noch da?” dabei, aber insgesamt waren die Leute alle nett und zivilisiert. Unsere Möbel waren aber auch noch nicht so alt, circa 5 Jahre, und von IKEA. Das geht gut weg. Wir haben meistens so circa die Hälfte des Neupreises bekommen. Küche und Schlafzimmerschrank gehörten glücklicherweise zur Wohnung. Waschmaschine und ein paar andere Möbel wurden kurz vor knapp von jemandem abgeholt den wir über 3 Ecken kannten. Den letzten Monat haben wir aber trotzdem auf Campingmöbeln verbracht.
Wir hatten uns noch nicht entschieden ob wir uns selber was für den Transport der Kartons leihen oder das eine Firma machen lassen als Marvins Vater mit einem ‘riiiiiesen’ Anhänger daher kam, den er uns leihen kann. Der wurde dann im Laufe der Zeit immer kleiner, wie das so ist. Die Innenmaße waren zwar immernoch 3m x 1,5m x 1,9m, aber die sind schnell voll! Den Anhänger hat Marvin eine Woche vor dem Umzug in der Nähe von Bocholt abgeholt und unseren winzigen Wohnwagen, beladen bis unters Dach mit Dingen die wir nicht so dringend brauchen, dagegen eingetauscht. Der wartet jetzt also noch in Deutschland auf uns.
In der letzten Woche haben wir dann weiter gepackt. Ich glaube zu dem Zeitpunkt hatten wir schon 40 Kartons voll. Marvin hatte mal gedacht wir kommen mit 30 aus. Und jetzt sagt er ich hätte ja auch 20 Kartons mit Nähsachen beladen. Wir haben noch 2 mal Kartons nachgeordert, Marvin musste aber dennoch Samstagabends spontan nochmal zum Baumarkt 10 Kartons nachkaufen. Ich sage, dass die 55 Kartons die wir am Ende hatten echt gut sind für eine 90 m² Wohnung.
Obwohl wir so früh angefangen hatten zu packen wurde es am Ende mal wieder extrem eng. Das war ja nicht unser erster Umzug unter erschwerten Bedingungen, wir hatten nur vollkommen unterschätzt dass der zusätzliche Stress dazu führen würde dass unsere Tochter praktisch auf meinen Arm leben musste und auch nicht bereit war den mal für länger als 10 Minuten zu verlassen. Und so musste Marvin dann alleine den Endspurt meistern, die letzten 10% waren wie immer die schlimmsten. Da liegt überall noch irgendwas herum, es nimmt irgendwie kein Ende und man weiß nicht mehr genau wohin damit. Der Mülleimer ist auch irgendwann voll und in den Hänger passt auch nichts mehr.
Das war echt schon wieder ne total enge Sache. Marvin hat da echt Tetris gespielt und immer wieder alles neu beladen. Gleichzeitig hat er Kartons geschleppt und zusammengeräumt. Ich saß da und konnte im Grunde nur zusehen, ich habe Kisten gepackt wo es ging, aber ich hätte so gerne mit geholfen und Marvin entlastet, so wie wir das früher auch immer gemacht haben. Da wäre das ne Sache von ein paar Stunden gewesen. So rückte der Übergabetermin immer näher. Als er gekommen war standen zwar noch Sachen auf dem Gehweg, aber nicht mehr in der Wohnung. Die war aber noch nicht sauber. Weil wir so nette Vermieter hatten sind die eine Stunde später nochmal wiedergekommen und haben die Wohnung so nach etwas Saugen und Wischen ohne Probleme abgenommen. Gut dass wir nicht streichen mussten, weil wir auch in die unrenovierte Wohnung eingezogen waren.
Der eigentliche Plan wäre jetzt gewesen dass Marvin losfährt und ich mit der Bahn zu seinen Eltern fahre. Unsere Sachen standen aber noch auf den Gehweg und ich hatte mir kurzerhand noch ne Magen Darm Geschichte eingefangen. Unsere Vermieter haben mich und unsere Tochter nochmal in die Wohnung gelassen, da haben wir noch eine Stunde auf einer Decke gelegen. Das Baby war zu dem Zeitpunkt auch schon ziemlich durch und die Stunde hat uns beiden echt geholfen.
In der Zeit hat Marvin, der Packmeister, weitere Wunder vollbracht, so dass wir im Endeffekt nur meine Schneiderpuppe und ein paar Handtücher opfern mussten, bevor auch er sich verspätet auf den Weg machen konnte.
So, was würden wir also das nächste mal anders machen? Ein Umzugsunternehmen beauftragen am besten. Aber da wir solche sparenden und selbermachenden Arbeiterkinder sind, werden wir diesen Ratschlag eh nicht befolgen. Einen Tag eher anzufangen klappt auch nicht. Egal wie früh wir anfangen, es reicht nie. Wäre der Hänger größer gewesen hätten wir den sicher trotzdem voll gemacht. Aber was definitiv geholfen hätte wäre die letzte Nacht (oder Nächte) im Hotel zu verbringen. Dann kann man wirklich alles packen und nochmal ordentlich schlafen. Im schlimmsten Fall könnte man die Übergabe verschieben. Das wäre bei unserem Zeitplan nicht mehr gegangen.
Wie es dann nach der Abfahrt weiterging erfahrt ihr im nächsten Post! Vielleicht habt ihr so lange noch spannende oder lustige Umzugsgeschichten oder tolle Tipps? 🙂
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