Wir haben jetzt eine Zeit lang in beidem gelebt: schwedischen und deutschen Häusern. Zeit für einen unvollständigen und absolut objektiven Vergleich!
Schwedische Häuser sind in der absoluten Überzahl aus Holz, deutsche ganz klar aus Stein. Warum das so ist wissen wir auch nicht. Steinhäuser gehen hier aber für deutlich mehr Geld weg, da scheinen sich auch Schweden besser drin zu fühlen.
Das was in Deutschland das Asbest ist scheint hier der Blaubeton zu sein.
So, wir sind so langsam angekommen und wollen unseren Umzug ins Haus einmal rekapitulieren.
Der Umzug begann am Midsommarafton, also dem Midsommerabend, das ist immer der Freitag vor der Sommersonnenwende. Da hat man hier in der Regel frei, das wird hier so behandelt wie der 24.12. in Deutschland. Sogar Supermärkte, die hier ja auch an Sonn- und Feiertagen auf haben, haben spätestens ab Mittag geschlossen. Wir haben bis zum Nachmittag die ersten Kisten gepackt und waren dann zum Grillen bei Marvins Arbeitskollege eingeladen.
Es ist nicht viel passiert seit dem wir die Anzahlung für das Haus im März gemacht haben. Zumindest fühlt es sich nach nicht viel an. Eigentlich war es gar nicht so wenig, nur über einen gefühlt endlosen Zeitraum. Wir haben uns um eine Versicherung gekümmert. Man kann sich hier wie auch sonst überall gegen alles versichern lassen. Schön ist, dass in der Hausversicherung auch direkt eine Haftpflicht für alle die im Haus wohnen drin ist.
Wir hatten also das Bietverfahren gewonnen, hatten aber auch nur 10000 Kronen mehr geboten als der andere Interessent. Am nächsten Morgen hat die Maklerin Marvin angerufen und wir waren ganz froh darüber dass die Vertragsunterzeichnung schon 2 Tage später sein sollte. Sie hat sich dafür ein bisschen entschuldigt, weil das so schnell geht. Der Verkäufer zieht um, weil er mittlerweile in einer anderen Stadt arbeitet, dort schon eine Wohnung hat und nicht mehr so weit pendeln will.
Wir haben ein Haus gekauft! Und so langsam beruhigt sich die Lage, wir haben Verträge unterschrieben, Versicherungen und Kredite verglichen. Und jetzt müssen wir uns auch keine Besichtigungen und Bietverfahren mehr antun. Jetzt ist also Zeit zum Erzählen!
Ich dachte wir beginnen mal beim Bietverfahren für das erste Haus das wir gerne haben wollten. Das Haus stand in Fristad, eine kleine Stadt 20 km von der Innenstadt entfernt. Fristad liegt an 2 Seen, hat 3 Kitas, 2 Schulen, 1 Folkhögskola, 1 Schwimmbad, 1 Supermarkt und Bus- und Bahnverbindung nach Borås.