Wäsche waschen in Schweden

• 25. April 2020
• von Katharina
   
• Leben in Schweden  

Ich lasse jetzt direkt mal die Katze aus dem Sack: ich wasche gerne Wäsche! Das hat etwas (im wahrsten Sinne des Wortes) reinigendes dreckige Wäsche in eine Maschine zu packen und die kommt dann sauber und wohlriechend wieder heraus. Selbst aufhängen, abnehmen und falten finde ich gut. Beim Bügeln hört es aber auf.

Ich habe mich also wirklich darauf gefreut hier Wäsche zu waschen! Als wir uns die Wohnung im November nämlich angesehen haben waren wir auch kurz im Waschkeller, der Tvättstuga, die jedes Haus in Schweden hat. Mehrfamilienhäuser haben eine gemeinsame Tvättstuga im Keller und auch in Einfamilienhäusern gibt es immer einen oft komplett gefliesten Raum zum Wäschewaschen. Einen Trockner gibt es, anders als in Deutschland so gut wie immer.

In Mehrfamilienhäusern stehen keine normalen haushaltsüblichen Waschmaschinen und Trockner, sondern industrielle. Unsere Vermieterin hat schon gesagt dass die Waschmaschinen in 30 Minuten durch sind, der Trockner braucht ein bisschen länger. Wie spannend! Insgesamt stehen 2 Waschmaschinen, 1 Trommeltrockner und 1 Trockenschrank für die normale Wäsche zur Verfügung. Es gibt noch eine Mangel und eine Waschmaschine in der man gröbere Sachen wäscht. Arbeitskleidung und so. Und einen Trockenraum, in dem man Wäsche aufhängen kann gibt es auch.

Man kann aber nicht einfach so waschen, man muss eine Zeit buchen. Jeden Tag kann man zwischen 7 und 11, 11 und 15, 15 und 18.30 oder 18.30 und 22.00 Uhr waschen. Man markiert das mit so einem Stecker auf dem die Wohnungsnummer steht, für den man nur selbst einen Schlüssel hat. Man hat nur einen Stecker, kann also immer nur für die nächste Wäsche reservieren. Besonders beliebt sind die Zeiten am Wochenende oder unter der Woche ab 15 Uhr. Wenn man mal spontan waschen muss kann man früh morgens Glück haben. Wenn man am Wochenende dringend waschen muss, hat man meistens Pech.

Die Waschmaschinen sind wirklich extrem schnell. Das Wasser ist heiß was da in die Maschine läuft, das macht bestimmt den Unterschied. Deshalb habe ich mich allerdings bisher noch nicht getraut in den Waschmaschinen Wolle zu waschen. Es gibt auch kein Wollprogramm, nur ein Handwäscheprogramm.

Der Trockner ist riesig und ebenfalls sehr schnell, der Trockenschrank braucht lange, also so 1 Stunde und heizt den ganzen Raum mit, dafür kann man darin sehr gut große Sachen trocknen. Man schafft in den 3,5 bis 4 Stunden locker 6 Maschinen inklusive Trocknen. Die Waschmaschinentrommel fasst dabei so 8 kg, hat also eine normale Größe.

Letztens hat leider die rauchende Nachbarin mit ihren 3 Katzen die Wäsche direkt vor mir gewaschen (nach ihr riecht auch der ganze Hausflur). Ein anderes Mal hat sie mich während meiner Waschzeit gefragt ob sie schnell was waschen darf, ihre Katzen wurden geimpft und haben irgendwelche Flüssigkeiten auf Decken verloren. In solchen Momenten freue ich mich dann doch wieder eine eigene Waschmaschine zu haben. 😉

So insgesamt sind die Waschmaschinen und Räume aber immer sauber und es ist schon echt praktisch die Wäsche einer Woche innerhalb von 2 Stunden hinter sich zu bringen. Die Wäsche nicht in der Wohnung oder dem Balkon aufhängen zu müssen ist auch super. Und sich diesen ganzen Schritt des Auf- und Abhängens zu sparen ist toll. Wir brauchen durch die eingesparte Trockenzeit auch weniger Klamotten und Handtücher. Auch im neuen Haus steht ein Trockner, der gehört wie die Küche und Waschmaschine zum Haus dazu. Im Sommer werde ich die Wäsche aber wieder aufhängen. Ihr wisst schon: ich bin zu deutsch. Aber im Winter ist so ein Trockner hier superpraktisch.

Und wie wascht ihr so? Macht euch das Waschen auch Spaß oder bin ich da alleine? 😊